Zwei im falschen Film

Nicht mehr ganz jung, und noch nicht wirklich alt, haben sich Hans und Heinz über die Jahre gut aufeinander eingespielt und leben im Film „Zwei im falschen Film“ mit den Eigenheiten des anderen den täglichen Alltagstrott. Heinz heißt eigentlich Laura, und ihr Spitzname bringt den Beziehungsstand der beiden auf den Punkt : kumpelhaft, etwas nerdig und wie Hans meint, „Schon immer irgendwie mehr geschwisterlich“.

Zwei im falschen Film
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Laura Tonke, Marc Hosemann, David Bredin (Schauspieler)
  • Laura Lackmann (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Nachdem Heinz einsehen muss, dass bei Hans auch von Eifersucht keine Spur mehr vorhanden ist, beschließen beide, mehr Romantik in den Alltag zu bringen. Sie geraten dabei in skurile Situationen, und landen sprichwörtlichen im falschen Film, der bald mit Ereignissen und Erkenntnisse aus dem wahren Leben konfrontiert wird.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Zwei im falschen Film“

Gedreht wurde „Zwei im falschen Film“ 2017 unter Koproduktion von WDR und SWR in Stuttgart mit Fördermitteln der Film- und Medienstiftung NRW, sowie der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, BKM, DFFF. Regie und Drehbuch führte Laura Lackmann, die bereits für Mängelexemplar sowohl das Drehbuch schrieb, als auch Regie führte.

In den Hauptrollen spielen Laura Tonke als Heinz (Ostkreuz, Heide Schneider steckt fest), sowie Marc Hosemann (Oh Boy, der goldene Handschuh). In den Nebenrollen spielen unter Anderem Christine Schorn und Rolf Tonke, David Bredlin, Marie Becker, Sebastian Meinzenbach, Katrin Miersch und Ronny Schwarz. Verantwortlich für Produktion war Milena Maitz (Zeit der Kannibalen), zuständig für die akkustische Untermalung sorgt Luaks Frontzek (Mission: Love).

Handlung vom Film „Zwei im falschen Film“

Heinz und Hans sind seit acht Jahren ein Paar. Beide sind um die 40, geheiratet haben sie nie, und Kinder gibt es ebenfalls keine. Statt der erhofften Schauspielkarriere arbeitet Heinz als Synchronsprecherin für eine Zeichentrickfilmampel, während Hans zusammen mit seinem Kumpel im gemeinsamen Kopierladen jobbt, den sie nach der Uni übernommen haben.

Die Wohnung des Paares befindet sich im selben Haus, wo statt Candlelight Dinner die Abende auf dem Sofa mit Playstation und Chips verbracht werden. Gemütlich und ein bisschen wie zu Studentenzeiten, doch von Romantik ist nicht mehr viel zu spüren.

Bindungsängste

Heinz würde gerne öfters etwas unternehmen und wünscht sich ein leidenschaftlicheres Liebesleben. Da sie Hans jedoch meist nicht beim Nichtstun stört, fühlt dieser sich eigentlich immer noch ganz wohl. Hans möchte weder Kinder, noch Hochzeit und hat Bindungsängste, auch das beginnt Heinz zunehmend zu stören.

Nach einem fehlgeschlagenen Kinobesuch, die Anfangsszene des Filmes, läuft ihnen beim Beziehungsjubiläum im Restaurant Heinzes` Exfreund über den Weg. Doch als die erhoffte Eifersuchtsszene ausbleibt, bricht für Heinz eine Welt zusammen. Ist das denn die wirkliche Liebe?

Sie konfrontiert Hans, und pragmatisch wie beide sind, erstellen sie eine Liste vermeidlich romantischer Dinge, die, so glauben beide, zu einer leidenschaftlichen Beziehung gehören und die wieder Schwung in den Alltag bringen sollen: vom Nachspielen ihrer ersten Begegnung, einem romantischen Wochenende im Hotel bis hin zu einer handfesten Eifersuchtsszene.

Der Erfolg bleibt aus

Als der erhoffte Erfolg ausbleibt, die beiden dafür aber in so einige schräge Situationen geraten und selbst die gutgemeinten Ratschläge der Freunde oder Eltern nicht mehr helfen, schlägt das Leben zu. Hans und Heinz werden nicht nur mit dem Tod, Krankheit und den einen oder anderen Familienproblemen konfrontiert. Hinzu kommt eine waschechte Midlife-Crisis, bei der sich beide Fragen, wohin sie im Leben wollen, und ob die Reise gemeinsam überhaupt Sinn macht.

Je mehr die beiden sich bemühen ihre Beziehung in bestimmte Vorstellungen zu zwängen, umso mehr erkennen sie, dass weder in der Liebe, noch im Leben die Dinge nach Plan laufen, und das wahre Leben nach keinem Drehbuch läuft. Und vielleicht ist gerade hier der Reiz.

Gibt es also überhaupt „die“ perfekte Beziehung, oder ist auch die nur eine Illusion? Ist Zufriedenheit am Ende das wahre Glück? Und braucht es für die wahre Liebe filmreife Stereotypen, nach denen man sich orientieren muss? Heinz und Hans erkennen, dass ihre Beziehung nicht perfekt ist, sie jedoch eine ganz besondere Beziehung haben, mit allen Ecken und Kanten. Doch kommt die Erkenntnis für beide noch rechtzeitig?

Filmkritik von „Zwei im falschen Film“

Premiere feierte der Film „Zwei im falschen Film“ 2018 auf dem Filmfest München, wo er unter der Kategorie „Förderpreis Regie“ nominiert war. Was auf den ersten Blick wie eine typische „Beziehungsrevival-Komödie“ erscheint, entpuppt sich als cleverer, oft trockener Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen im „Zeitalter der Optimierung“: alles kann und muss immer besser sein, obwohl im Grunde niemand so wirklich weis worum es eigentlich geht. Hauptsache anders, als es ist.

Die Szenen sind voller Symbolik (die Dirty Dancing CD, die feststeckt und immer den selben Song spielt) und Anspielungen, etwa wenn die Mutter darüber sinniert, wie schön das Leben sein könnte, wenn man nicht ständig versuchen würde, immer noch glücklicher zu sein. So werden nicht nur Beziehungsstereotype humorvoll, sarkastisch und sensibel auf den Arm genommen, die Tragikomödie stellt auch die eine oder andere existenzielle Frage zum Leben, die der Zuschauer anschließend selbst beantworten soll.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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